Wie werde ich agil?

Bereits 2019 habe ich einen Artikel zum Thema „wie werde ich agil?“ verfasst. Auslöser war ein Beitrag auf Twitter, auf dem sich jemand für 2020 vorgenommen hat agil zu werden…  

Damals habe ich mir schon die Frage gestellt „kann ich einfach so agil werden?“

Fangen wir vorne an: Was bedeutet eigentlich Agilität? Ist es eine Methode, wie z. B. Scrum oder OKR? Ist es ein Führungsstil, oder ein Werkzeug? Ich war neugierig, was die KI zur Definition von Agilität hergibt. Das Ergebnis war für mich durchaus zufriedenstellend. Hier die Antwort:

Agilität ist ein Begriff, der in der Organisations- und Managementwelt häufig verwendet wird. Er beschreibt die Gewandtheit, Wendigkeit oder Beweglichkeit von Organisationen und Personen sowie in Strukturen und Prozessen. In der Praxis kristallisieren sich vier zentrale Dimensionen der Agilität heraus:

  1. Reaktionsfähigkeit: Flexibilität, um sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Agilität ermöglicht es, flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Anforderungen zu reagieren. Es geht nicht nur darum, auf Veränderungen zu reagieren, sondern auch proaktiv zu handeln.
  2. Geschwindigkeit: Schnelle Entscheidungsfindung und Umsetzung. Agile Organisationen zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, schnell zu agieren und Entscheidungen zu treffen. Dies ermöglicht es ihnen, sich rasch an veränderte Umstände anzupassen.
  3. Kundenzentriertheit: Ausrichtung auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden. Agilität bedeutet, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Organisationen müssen ihre Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich an den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden ausrichten.
  4. Haltung: Offenheit für Veränderungen und Bereitschaft, Risiken einzugehen. Agilität erfordert eine bestimmte Denkweise und Einstellung. Es geht darum, offen für Veränderungen zu sein, Risiken einzugehen und aus Fehlern zu lernen.

Die Idee der Agilität existiert bereits seit den 1950er Jahren in der Systemtheorie von Organisationen. Sie hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und findet heute in verschiedenen Facetten Anwendung, sei es im Bereich der Produktion, der Softwareentwicklung oder im allgemeinen Management.

Entscheidend ist die agile Haltung, die in dem Prinzip „inspect & adapt“ ihre Verdeutlichung findet. „inspect & adapt“ verkörpert die agile Denkweise des ständigen Lernens, Anpassens und Weiterentwickelns, um bessere Ergebnisse zu erzielen. inspect & adapt ist ein grundlegendes Konzept in agilen Methoden. Es betont kontinuierliche Verbesserung und Lernen während des Entwicklungsprozesses. Hier ist, was es beinhaltet:

  • Inspektion: Teams bewerten regelmäßig ihre Arbeit, um Bereiche zur Verbesserung zu identifizieren. Dies beinhaltet die Überprüfung von Prozessen, Ergebnissen und Auswirkungen. Das Ziel ist es, Probleme, Engpässe oder Abweichungen vom gewünschten Zustand zu erkennen.
  • Anpassung: Sobald Probleme identifiziert sind, ergreift das Team Maßnahmen, um sie anzugehen. Dies kann die Anpassung von Prozessen, die Prioritätenanpassung oder die Modifikation des Produkt-Backlogs umfassen. Die Idee ist es, auf Feedback und neue Informationen zu reagieren und sich weiterzuentwickeln.

In agilen Frameworks wie Scrum ist die Sprint-Retrospektive ein spezifisches Ereignis, bei dem das Team seine Arbeit aus dem vorherigen Sprint überprüft und seine Praktiken für den nächsten anpasst. Dies ist ein entscheidender Mechanismus für kontinuierliche Verbesserung.

Meine persönliche Agilitätsreise begann 2016. Auslöser war das Buch  „The Big five for Life“. John Strelecky beschreibt in seinem Buch, wie jede gute Idee in seinem Unternehmen einem Team vorgestellt wird. Gemeinsam wird aus der guten Idee eine bessere Idee gemacht. Pathetisch formuliert: Gemeinsam sind wir stark. Das Buch war für mich Anlass meine eigene Denk- und Handlungsweise zu reflektieren. Augenscheinlich war es an der Zeit, (mich) zu verändern. Seitdem beschäftige ich mich der agilen Gedankenwelt, kooperativer Führung, agilen Mindset und Servant Leadership. 

Wie wird man nun agil? Für mich ist es einfach vorleben und begeistern! Und damit meine ich nicht nur, dass ich Menschen vorlebe und begeistere – auch ich selbst erlebe jeden Tag neue Aspekte und werde von Ideen begeistert! Das Lernen und Begreifen hören für mich nie auf! Lebenslanges Lernen trifft es wohl am besten. Miteinander statt nebeneinander oder schlimmstenfalls gegeneinander. Scrum stellt für mich da eine gewisse Handlungsleitschnur – auch losgelöst von Projektmanagement dar. Im Team arbeiten, kommunizieren und reflektieren. Das ist für mich persönlich agil!

Ihr wollt Agilität mal ausprobieren? Meldet euch bei uns und wir vereinbaren einen Termin zum Austausch. Und vielleicht ist das der Startpunkt für deine agile Reise.