In den letzten Monaten wird in den SocialMedia-Kanälen immer wieder darüber diskutiert: Kehren wir alle ins Office zurück oder ist Remote-Work die Zukunft? Ich verstehe diesen Schwarz/Weiß-Gedanken nicht, verstehe nicht, wieso das statisch geregelt werden muss? Ist der Arbeitsort alleine wirklich so ausschlaggebend?
Betrachten wir die Arbeitswelt etwas mehr auf einer globalen Ebene. Welche Ziele verfolgt ein Unternehmen? Hier sind wirtschaftlicher Erfolg und das Erreichen der Unternehmensziele zu nennen.
Was möchten die Mitarbeitenden? Ich bin davon überzeugt, dass jeder intrinsisch motiviert ist und gerne seiner Arbeit nachkommt. Die Mitarbeitenden möchten Ihre intrinsischen Wünsche erfüllt sehen. Diese sind für mich z. B. Ehre, Anerkennung, Wissbegierde, Einfluss, Freiheit, Verbundenheit, Status und Sinnerfüllung. Sie möchten sich und das Unternehmen weiter voranbringen und weiterentwickeln.
Ist die alleinige Wahl des Arbeitsortes dabei ausschlaggebend? Ich glaube, dass Präsenz, hybrides Arbeiten, oder remote-work in eine passende Unternehmenskultur eingebunden werden müssen. Und natürlich gibt es nicht die EINE Unternehmenskultur. Es gibt keine Blaupause, die in allen Branchen und Unternehmen funktioniert. Unternehmen sind lebendige Organismen, die zusammenwirken. So muss jeder Unternehmensorganismus seine Kultur entwickeln, um so die Unternehmens- und Mitarbeiterziele gleichermaßen bestmöglich zu erreichen. Eine isolierte „Inseldiskussion“ über eine statische Arbeitsortregelung ist hier nicht zielführend.
Ich arbeite mit meinem Team überwiegend remote. Wir wählen den Arbeitsort so, dass wir bestmöglich arbeiten können – z. B. konnten wir feststellen, dass im HomeOffice eine höhere Vertraulichkeit herrscht und sensible Themen dort besser besprochen werden konnten. Andererseits sind soziale Themen, wo oftmals auch Körpersprache, Gefühle, Mimik und Gestik ausschlaggebend sind, besser im Büro aufgehoben.
Eine passende Unternehmenskultur zu schaffen, ist sicherlich kein leichtes Unterfangen. Der Organismus „Unternehmen“ verändert sich stetig, so wie er von den Menschen, die dort tätig sind, geprägt wird. Doch es gibt, für mich, Stützpfeiler der Unternehmenskultur, welche immer gleich bleiben. Diese sind Vertrauen, Kommunikation und Zusammenarbeit.
Der Einzelkämpfer– Modus hat sich überlebt. Die Stärke liegt im Team, welches sich gegenseitig unterstützt. Hierbei ist für mich die Führungskraft mit eingeschlossen, die nicht losgelöst auf einem Sockel steht, sondern gleichberechtigt das Team unterstützt, aber auch Unterstützung aus dem Team und somit auch Entlastung erfährt.
Schaffen wir eine Kultur des Vertrauens, der Motivation, gemeinsamen Gestaltung und Kooperative und diskutieren wir nicht über den Arbeitsort. Dann sind wir für die Zukunft ausgerichtet.